Pia Schmalenberger M.A.
akademische Sprachtherapeutin
und Carolin Henning M.A.
akademische Sprachtherapeutin

05101 / 854 89 33

4. September 2014

Das Schuljahr ist geschafft, aber wie soll’s weitergehen? Lese-Rechtschreibschwäche – frühe Hilfe lohnt sich

Immer mehr Grundschüler zeigen Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und Schreibens. Es fällt ihnen zum Beispiel schwer, die richtigen Anlaute herauszuhören oder optisch ähnliche Buchstaben wie „b“ und „d“ zu unterscheiden. Der Spaß am Lernen verschwindet dadurch sehr schnell.

Etwa 10 Prozent aller Schulkinder weisen eine Lese-Rechtschreibschwäche (kurz: „LRS“) auf. Natürlich machen alle Kinder, die das Lesen und Schreiben lernen, Fehler. Hält aber beispielsweise die Verwechslung von Lauten an, werden Buchstaben oft vertauscht oder weggelassen, sollte man hellhörig werden. Oftmals reagieren die betroffenen Kinder übersensibel auf Leistungsanforderungen in der Schule und von den Eltern. Sie sind ständig überfordert und stehen unter Druck. Dies kann enorme Auswirkungen auf ihre Psyche haben. Solche Kinder leiden häufig unter Konzentrationsmangel, reagieren aggressiv oder mit Resignation und Verweigerung.

Die genannten Probleme machen sich häufig schon ab der zweiten Hälfte des ersten Schuljahres bemerkbar. Eine möglichst frühe Diagnostik und Therapie ist ratsam, da die Probleme beim Erlernen des Schreibens und Lesens von Schuljahr zu Schuljahr zunehmen. Zwar wird ein betroffenes Kind kaum ein perfekter Schreiber, wenn jedoch eine zeitige Intervention erfolgt, kann es in seiner Gesamtentwicklung und Motivation unterstützt werden, indem seine Lese-Rechtschreibfertigkeiten und Wahrnehmung verbessert werden.

Das Training von Lese-Rechtschreibschwäche ist kein reines Üben an der Rechtschreibung (keine Nachhilfe). Vielmehr wird an den verschiedenen Sinneswahrnehmungen (Hören, Sehen, Raum-Lage-Beziehung) sowie an der Konzentration gearbeitet. Anders als nichtauffällige Schüler müssen LRS-Kinder die Regeln der Rechtschreibung erst einmal verstehen und intensiver lernen. All diese Bereiche beinhaltet das LRS-Training, das von einem speziell ausgebildeten LRS-Trainer durchgeführt wird. Dieser unterstützt die Kinder zudem beim Erlernen hilfreicher Strategien.

Sollten Sie Interesse haben, mehr über das Thema Lese-Rechtschreibschwäche zu erfahren oder sogar unsicher sein, ob Ihr Kind eventuell betroffen ist, so kontaktieren Sie uns gerne (auch ohne Verordnung).