Pia Schmalenberger M.A.
akademische Sprachtherapeutin
und Carolin Henning M.A.
akademische Sprachtherapeutin

05101 / 854 89 33

1. April 2015

Die Stimme schwächelt, der Hals tut weh – liegt das wirklich nur an der nassen Jahreszeit? Der World Voice Day macht auf die Bedeutung der Stimme aufmerksam

Am 16. April ist internationaler Tag der Stimme. Dabei soll dem Phänomen „Stimme“ mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Denn ist es nicht so, dass für uns alle die Stimme als selbstverständlich angesehen wird? Sie soll funktionieren – am besten immer und überall. Aber manchmal ist das gar nicht so leicht, wenn es zum Beispiel mal lauter wird, die nächste Erkältung im Anflug ist, man stundenlang vor anderen spricht oder auch nach einer hitzigen Diskussion. Dann heißt es oft: Da „stimmt“ etwas nicht! Das zeigt, dass wir unsere Stimme pflegen müssen, denn dieses Werkzeug ist unser Mittel zur Kommunikation, damit drücken wir uns und unsere Gefühle aus, treten mit anderen in Kontakt.
Neben einer logopädischen oder sprachtherapeutischen Behandlung, die u.a. bei langandauernden Stimmproblemen oder bei einer organischen Schädigung unbedingt notwendig wird, gibt es verschiedene Tricks und Tipps, die Stimme zu unterstützen:

• Ausreichend trinken, um die Schleimhäute anzufeuchten (Wasser/ Tee).
• Nicht räuspern; lieber husten oder schlucken (Speichel/ Wasser) oder summen.
• Nicht schreien, wenig gegen Lärm sprechen (Lärmpegel reduzieren) – nicht flüstern.
• Alkohol, Koffein und Rauchen schaden der Stimme.
• Vor längeren Sprechphasen die Stimme aufwärmen – summen, auflockern, gähnen.
• Überbelastung der Stimme vermeiden – nach Belastung unbedingt Stimmruhe einhalten.

Dies sind nur einige Maßnahmen, die zur Stimmschonung bzw. zur Verbesserung der Belastbarkeit beitragen können. Bei Störungen der Stimme, die funktionell oder berufsbedingt (vor allem bei Vielsprechern/ Berufssprechern, wie beispielsweise Lehrer, Politiker oder Moderatoren) – oder auch krankheitsbedingt sind (Lähmung der Stimmlippen, Tumore, Entzündungen), müssen therapeutische Maßnahmen ergriffen werden, die weit über die genannten Ratschläge hinausgehen. Hier muss ein Facharzt (HNO-Arzt) zur Abklärung hinzugezogen werden. In der anschließenden Therapie sollen durch gezieltes Stimmtraining Belastbarkeit und Qualität der Stimme trainiert, gefördert oder wiederhergestellt werden. Hierbei spielen Atmung, körperliche und innere Haltung, Stimmgebung, Bewegung sowie Artikulation eine große Rolle. Denn nur „wenn’s stimmt“, kann unser Alltagsinstrument Stimme langanhaltend und ausdrucksstark funktionieren.