Pia Schmalenberger M.A.
akademische Sprachtherapeutin
und Carolin Henning M.A.
akademische Sprachtherapeutin

05101 / 854 89 33

2. März 2018

Unterstützte Kommunikation in der Sprachtherapie

Am 6. März ist Europäischer Tag der Logopädie. Dieses Jahr findet der Tag unter dem Motto „Auch wer nicht sprechen kann, hat viel zu sagen!“ statt. Dabei geht es um die sogenannte „Unterstützte Kommunikation“.

Jeder Mensch hat das Bedürfnis, seine Gedanken, Wünsche oder Gefühle mitzuteilen. Dies macht er hauptsächlich mit gesprochener Sprache. Bei manchen Menschen ist diese Ausdrucksmöglichkeit aufgrund von angeborenen oder erworbenen Einschränkungen nicht oder nicht in vollem Umfang möglich. Die Betroffenen benötigen geeignete Methoden, um dennoch mit ihrem Umfeld zu kommunizieren.

In der Unterstützten Kommunikation wird mit Schriftzeichen, Gesten und Gebärden sowie mit elektronischen Geräten mit einer Sprach- und Schriftausgabe gearbeitet; ganz individuell auf den jeweiligen Patienten abgestimmt. Unterstützte Kommunikation wird bei folgenden Menschengruppen eingesetzt:
• Menschen, die einen körperlichen und geistigen Förderbedarf aufweisen (z. B. Zerebralparese),
• Menschen, die von einer neurologischen Erkrankung betroffen sind, die langfristig einen Verlust der Sprechfähigkeit bedeutet (z. B. Chorea Huntington, Morbus Parkinson etc.),
• Menschen, die nach einem Schlaganfall einen Sprechverlust erlitten haben.

Ziel der Behandlung ist die Wiedereingliederung der sprech- und sprachgestörten Menschen in ihr kommunikatives Umfeld. In der Therapie wird das geeignete Material ausgewählt und der Umgang mit diesem Material erlernt. Außerdem werden die betreuenden Personen zu Hause, im Kindergarten oder in der Schule und/oder am Arbeitsplatz umfassend eingewiesen.

Durch die Methode „Unterstützte Kommunikation“ wird Kommunikation (wieder) spontan, selbstbestimmt und lustbetont möglich und ist vor allem nicht mehr durch Missverständnisse geprägt, sondern durch den erfolgreichen zwischenmenschlichen Kontakt.